Psychiatr Prax 2005; 32(2): 73-78
DOI: 10.1055/s-2004-828345
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prävalenz von Stalking in Deutschland

Prevalence of Stalking in GermanyHarald  Dressing1 , Christine  Kuehner1 , Peter  Gass1
  • 1Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim, Universität Heidelberg
Die Studie wurde vom Weißen Ring gefördert
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Publication Date:
15 February 2005 (online)

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Zusammenfassung

Anliegen: Für Deutschland gibt es bisher keine auf Bevölkerungsstichproben beruhenden epidemiologischen Studien zu Häufigkeit und Auswirkungen von Stalking. Methode: Aus der Einwohnermeldedatei der Stadt Mannheim wurden 1000 Frauen und 1000 Männer zufällig ausgewählt. Diesen wurde ein umfangreicher Fragebogen zum Thema Stalking sowie der WHO-5 Well-Being-Index zugesandt. Ergebnisse: In der Mannheimer Stichprobe liegt die Lebenszeitprävalenz für das Ereignis, von Stalking als Opfer betroffen zu sein, bei 11,6 %. Stalkingopfer zeigen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung eine signifikant schlechtere psychische Befindlichkeit. Schlussfolgerung: Stalking stellt auch in Deutschland ein erhebliches und ernst zu nehmendes Problem dar. Da die Opfer häufig Ärzte aufsuchen, müssen diese sich mit der Thematik vertraut machen.

Abstract

Aims: The present study aimed at gathering information on the lifetime prevalence and impact of stalking on victims in a German community. Methods: A postal survey was sent to 1000 men and 1000 women who were sampled randomly from the inhabitant register. Results: The lifetime prevalence of being a stalking victim was at 11.6 %. Compared to non-victims, stalking victims scored significantly poorer on the WHO-5 well-being index. Conclusions: Stalking seems to be a relevant problem in Germany. Physicians have to become experts in this issue since victims frequently ask them for help.

Literatur

PD Dr. Harald Dressing

Zentralinstitut für seelische Gesundheit · J 5

68159 Mannheim

Email: dressing@zi-mannheim.de